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Eckdaten meines Stubaier Hüttenmarathons:
Start zufällig aber daher auch unvergesslich an unserem 10 Hochzeitstag am 07.08.09 in Neder um 2 Uhr 41
Starkenburgerhütte: nach 1 Std 28 min
Franz Senn Hütte: nach 4 Std 07 min
Neue Regensburgerhütte: nach 6 Std 11 min
Dresdner Hütte: nach 8 Std 46 min
Sulzenau Hütte: nach 10 Std 11 min
Nürnbergerhütte: nach 11 Std 23 min
Bremerhütte: nach 13 Std 10 min
Innsbruckerhütte: nach 16 Std 42 min
Ziel Neder: 17 Std 57 min 48 sek das heißt um 20 Uhr 39
Gesamt reine Lauf/Gehzeit: 16 Std 23 min
Durchschnittspuls: 136
Maximalpuls: 159
Kcal Verbrauch laut meiner Polaruhr : 14.440
Von mir kaum für möglich gehaltener Gewichtsverlust: 3 kg
Ich weiß nicht genau wie viel ich getrunken habe, aber es waren einige Liter.
Ein herzliches: Vielen Vielen Dank für die Hilfe vor und auf der Strecke an:
*Meine Familie
*Laufsportfachgeschäft Rueckenwind für das perfekte Schuhwerk, Marke Mountrail
*St.Georg Apotheke für die ganzen Tape verbände die ich im Training und auf der Runde verbraucht habe
*Alle Hüttenwirte auf der Runde
Die Runde
So habe ich mein Projekt im Kopf immer genannt. Weit ist es und lang wird es dauern, aber darauf habe ich ja hintrainiert.
Am Sonntag davor starte ich noch einmal ein langes Training über Hennenbichl, Autenalm, Zwölfernieder, Karalm, Innsbruckerhütte und heim durch das Pinnis. Gut gegangen, jetzt nur mehr ausruhen und die perfekte Form kommen lassen. Hoffentlich kommt Sie auch rechtzeitig!!?? Jetzt muss nur noch das Wetter passen. Der Wetterbericht sagt für kommenden Freitag das beste Wetter an, aber fünf Tage im Voraus wissen die Meteorologen es auch nicht wirklich. Am Mittwochabend dann: Ok, ein langes Training spüre ich normal ein bis zwei Tage, aber drei? Und der Wetterbericht sagt immer noch Freitag als den perfekten Tag für meine Runde an. Also habe ich nur mehr zwei Tage zum Locker werden. Donnerstag – der Tag davor: Ein ungutes Gefühl schleicht sich in mein Bewußtsein: Bin ich noch müde vom Sonntag, oder sind es die Nerven? Egal, Wecker auf zwei Uhr und die Hoffnung stirbt zum Schluss!
Freitag, 2.41 Uhr: Los geht’s! Hinein in die Nacht und vor allem - hineinhorchen in den Körper. Oh, es waren Gott sei Dank nur die Nerven, weil die Beine fühlen sich super an. Nach 1 Std. 28 min bin ich auf der Starkenburgerhütte und der Puls war kaum einmal auf 150. Das macht Mut für den Rest, denn so weit ist es ja nicht mehr. Zum Glück hat mich mein Vater bis hierher betreuen können und ich habe jetzt frische Sachen und volle Trinkflaschen. Nach 12 min Pause zum Umziehen, essen und trinken geht’s weiter Richtung Franz Senn Hütte. Um ca. 5 Uhr 30 erlebe ich einen Sonnenaufgang für den allein es sich schon gelohnt hätte so früh aufzustehen und sich bis hierher drei Stunden zu schinden. Diese Ruhe und dieser Frieden sind einfach sensationell. Bis zur Franz Senn Hütte, die ich nach 4 Std. 07 min erreiche, habe ich sowieso - außer Schafen - niemanden angetroffen. 20 min Pause zum umziehen, trinken und essen und weiter geht’s. Danke der Familie Fankhauser für die super Unterstützung! Hätte mir nicht gedacht, dass ich nach über 4 Std. noch so frisch bin. Eine halbe Stunde später: wie weit ist es noch bis auf das sch… Schrimmennieder? Das war doch nicht so weit, als ich das letzte Mal hier heraufgelaufen bin. Oder bin ich doch schon müde? Nachdem ich gesehen habe wie schnell die Gämsen über mir unterwegs sind raffe ich mich auf und schaffe es -später als gedacht - nach 6 Std. 11 min auf die neue Regensburgerhütte. Dort warten mein Bruder und Hüttenwirt Thomas auf mich. Nach 7 min Pause zum Trinken und Flaschen auffüllen geht’s weiter Richtung Grawagrubenieder. Das ging schneller als gedacht und durch die Wilde Grube hinauf weiß ich auch, dass es nicht weit ist. Nach 8 Std. 46 min erreiche ich die Dresdnerhuette. Auf diesem Abschnitt passierte mir der einzige Fehler, denn ich bekam das Gefühl, als hätte ich zuwenig gegessen. Aber egal, denn auf der Dresdner Hütte wartet ja meine Frau mit einem Topf voll Reis und Gemüse. Das tut gut, aber wie man auf den Fotos sieht bin ich doch schon leicht gezeichnet und jetzt ist erst Halbzeit. Nach 25 min Pause laufe/gehe ich weiter Richtung Sulzenauhütte, wo Norbert ein Getränk zum Auffüllen der Flaschen bereithält. Die Etappe Dresdner – Sulzau ging schnell, knapp 1 Std. Dann Sulzau – Nürnberger Hütte ein paar Minuten länger: 1,08. Hier hat Leonhard wieder ein Getränk und einen Kraftriegel für mich parat und nach kurzer Pause wartet der Anstieg zur Zollhütte auf mich. Gott sei Dank liegt auf dem Weg das „Paradies“, denn der Anblick dieser Gegend entschädigt für vieles. Mittlerweile ist es mir muskulär kaum mehr möglich den Puls über die mir selbst auferlegte Grenze von 148 hinauf zukriegen. Eine Sorge weniger haha. Kurz vor der Bremerhütte kommt mir mein Vater entgegen. Was für eine Wohltat zu wissen, dass ich jetzt nicht mehr allein unterwegs sein werde. Die Bremerhütte erreiche ich nach 13 Std. und 10 min. Ein letztes Mal umziehen, essen und trinken und auf zum letzten Streckenabschnitt. Erst ein paar Tage später habe ich auf den Fotos gesehen, dass meine Augen schon merklich rot waren und ich eigentlich schon ziemlich fertig ausgeschaut habe. Meine Mutter, die Ingrid und der Franz, die mich hier unterstützten, haben es mir zum Glück auch nicht gesagt. In diesem Moment versuche ich aber nur an das zu denken was in den nächsten 3 Std. auf mich wartet. Drei mal auf und ab und das Schlimmste ist, dass man den sch… Weg soooo weit sieht.
Der zweite Anstieg war letztes Jahr auch nicht so lang, der hört nicht mehr auf, sch… Glücklicherweise kann ich hier bergauf einfach hinter meinem Vater hergehen und manchmal ein paar Worte mit ihm reden, um nicht nur daran denken zu müssen was wie weh tut und wieso es bergauf nur mehr so langsam geht. Endlich nach den härtesten 3 Std. 12 min meines Läuferlebens erreichen wir die Innsbruckerhütte, und nach kurzer Pause geht’s „nur“ mehr eine Stunde bergab bis zum heißersehnten Bett. Da ich mittlerweile schon über 17 Std unterwegs bin wird nichts aus der erhofften Stunde. Aber die paar Minuten, egal.
Schlussendlich komme ich nach 17 Std 57 min und 48 Sekunden wieder zu Hause an. Leider kann ich den super Überraschungsempfang nicht so genießen wie ich gerne möchte, weil mir alles weh tut. Zu der Zeit wusste ich noch nicht, dass die Schmerzen mich - speziell die in den Knien - in der Nacht nicht zur Ruhe lassen kommen werden. Alles ganz egal, ich habe es geschafft und ich bin sehr glücklich, dass ich „die Runde“ gemacht habe. Allen, die es auch machen möchten, kann ich nur raten sich sehr intensiv körperlich und geistig auf ein hartes, aber wunderschönes Abenteuer vorzubereiten.
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